"Im Zuge des Alpinkaders der Naturfreunde Österreich wurden wir von Mountain Equipment top ausgestattet. Bei zahlreichen Touren unter verschiedensten Bedingungen konnte ich so die Shivling Jacket auf Herz und Nieren testen.
Als ich die Jacke das erste Mal in der Hand hielt, fielen mir sofort das geringe Gewicht und Packmaß auf. Zuvor hatte ich ein doch etwas älteres Modell eines anderen Herstellers. Nach kurzer Anprobe ließ sich sagen, 'passt und sitzt'. Die Größe fällt normal aus, für mich (183 cm und 74 kg) passt Größe M perfekt. Das Material ist hochwertig, was bei Mountain Equipment aber nicht sonderlich überrascht. Dass das dünne, leichte GORE-TEX PRO aber auch wirklich so robust sein soll wie angegeben, konnte ich zunächst nicht ganz glauben. Also auf geht’s in die Berge!
Es stand die 'Kingline' vom Bodenbauer im Hochschwab am Programm. Die Tour bewegt sich konstant im oberen 7. Grad - da stellt sich natürlich die Frage, was so alles in den Rucksack soll und vor allem, was nicht. Meine alte, schwere Hardshelljacke hätte ich bestimmt nicht mitgenommen. Bei der Shivling sieht das bei 410 g schon anders aus. Am Gipfel hat's dann ordentlich gepfiffen, da kam die Jacke gerade recht.
Im unbeständigen Juni 2021 verbrachten wir eine Woche auf der Oberwalderhütte im Glocknergebiet. Auf dem Programm standen Bergungsübungen in Gletscherspalten und hochalpine Touren. Die Jacke war in der Gletscherspalte natürlich immer am Körper und verrutschte selbst bei einem 8 m Spaltensturz kaum. Die Ärmel sind lang genug geschnitten, damit auch der Übergang zu den Handschuhen bei jeder Bewegung geschlossen bleibt. Im Bild unten bin ich gerade dabei das Seil nach erfolgreicher Bergung wieder aufzunehmen. Die Shivling ist allgemein super zu tragen und, was mir immer sehr wichtig ist, die Kapuze sitzt am Helm und schränkt die Bewegungsfähigkeit und das Sichtfeld kaum ein. Sie lässt sich individuell an quasi alles anpassen.
Im Juli ging es dann ins Mont Blanc Gebiet. Ein stabiles Hoch kündigte sich an - let's go! Meine anfänglichen Bedenken über die Robustheit des Materials verschwanden schnell beim Rissklettern und klassischem Kaminschruppen. Die Nagelbetten litten definitiv mehr als das Material der Jacke, trotz viel Kontakt mit scharfem Granit waren keine Abnutzungen zu sehen.
Bei der Charmoz-Grepon-Überschreitung wurde es dann am Gipfelgrat ordentlich stürmisch. Wie es sich auf Hochtour gehört, waren natürlich Daunen- und Hardshelljacke im Rucksack. Viele Jacken übereinander und Bewegungsfreiheit vertragen sich oft nicht sehr gut. Der Schnitt der Shivling ermöglicht aber trotz Frostline Jacket (Daunenjacke) unter der Hardshelljacke eine ausreichende Bewegungsfreiheit und somit viel Kletterspaß trotz windigen Bedingungen. Somit war's am Gipfel der Grepon dann doch gut auszuhalten."