Expeditionen in den Himalaya sind etwas Besonderes. Das hat mehrere Gründe: die pulsierenden Städte mit all ihren leuchtenden Farben, die abenteuerlichen Jeep-Fahrten, die hohen Berge, die fremde Kultur und die unglaublich freundlichen Menschen. Es gibt immer so viel zu entdecken und zu verarbeiten. Dabei kommt es oft vor, dass man etwas Interessantes sieht, aber plötzlich rutscht der Fokus schon wieder auf die nächste Explosion von Kultur, Kontrast und Farben. Ich fotografiere auf diesen Reisen besonders gerne, weil es mich zwingt, mich auf eine Sache zu konzentrieren und Details wirklich wahrzunehmen. Nachfolgend zeige ich euch fünf meiner Lieblingsbilder von meiner letzten Reise nach Pakistan. Ich finde sie alle gut. Allerdings bin ich auf ein oder zwei Bilder besonders stolz. Sie sind nicht einfach nur technisch gut gelungene Fotos, sondern katapultieren mich sofort zurück nach Pakistan, auf diese abenteuerliche Reise. Das macht sie so besonders.
Koyo Zom - Hinter der Kamera
Nach einem kurzen zweistündigen Fußmarsch vom Dorf an der Straße zum Koyo Zom kamen wir an unserem Basislager an. Es befand sich neben den Sommerhütten einiger Dorfbewohner. Sie übernachteten den Sommer über dort, während ihre Schaf- und Ziegenherden am höheren Berghang weideten. Von dieser Seite hat sich noch nie ein Westler dem Berg genähert. So sorgte unsere Ankunft im Lager für ziemliche Aufregung. Zuerst waren die Frauen und Kinder sehr schüchtern und wussten nicht, was sie von uns halten sollten. Das Mädchen auf diesem Foto war eine der Ersten, die selbstbewusst auf uns zuging und unbedingt mitmachen wollte, als wir anfingen, mit einem Tennisball zu spielen. Dieses Foto fängt ihren Charakter mit ihrer erwachsenen Haltung perfekt ein: Wie sie selbstbewusst in die Welt hinausblickt, während ihr kleiner Bruder sich noch immer nicht sicher ist, was er von uns halten soll. Es dauerte nicht lange, bis sie alle versuchten, mit uns zu sprechen. Wir konnten uns nur mit Händen und Füßen verständigen, da selbst unsere pakistanischen Begleiter nur wenige Worte ihres lokalen Dialekts sprachen. Der kleine Junge im Hintergrund dieses Fotos freute sich sehr, als Tom ihm etwas Techno vorspielte.
Feine Linien
John im Vorstieg auf hartem Eis mit losem Schnee, woraus fast der ganze Grat bestand. Dieses Foto ist aus einem einfachen Grund gut: Es hat Linien und sie zeigen alle nach oben!
Will und ich drängten uns im hinteren Teil des Zeltes zusammen, während John am Eingang Schnee schmolz.
Wir waren alle ziemlich fertig. Der Gesichtsausdruck von Will fasst das Klettern in großen Höhen besser zusammen als jedes Actionbild. Die Gefühle und Auswirkungen, die man erfährt, wenn man alles gibt und seine Grenzen in den Bergen ausreizt, kann man nicht nachstellen.
Zimmer mit Bergblick
Wir schlugen unser drittes Biwak an einem einzigartigen Ort auf. Zuerst dachten wir, es würde eine ungemütliche Nacht werden. Doch mithilfe der Schneehängematte, die Mountain Equipment uns angefertigt hatte, verwandelten wir diese “Pobackenkante” in einen gemütlichen Platz, an dem wir uns alle zusammenrollen und hinlegen konnten. Am Ende war es wirklich bequem und eine meiner unvergesslichsten Biwaknächte überhaupt. Diese Aufnahme hängt an meiner Wand. Alle die es sehen, sprechen mich darauf an.
Gute Fotos von einem Stapel Duffle-Bags zu machen, ist aus meiner Sicht ziemlich schwierig. Ich habe viel Zeit damit verbracht, Fotos von Taschen zu machen, die auf Yaks geworfen und durch Flughäfen und Bahnhöfe geschleppt werden. Sie sehen leider oft inszeniert aus oder sind zu chaotisch. In den vergangenen sieben Tagen vor dieser Aufnahme hatte ich ziemlich viel durchgemacht: sechs Tage klettern und 24 Stunden Wahnsinn bei der Rettungskoordination. Alles, was ich in diesem Moment wollte, war in den Landcruiser zu steigen und zu schlafen. Vielleicht war es mein müder Geist, der mich dazu brachte, einfach zu denken. Anstatt zu versuchen, Fotos von Leuten zu machen, die die Ausrüstung verladen, wartete ich einfach ab und machte eine Aufnahme von einigen Taschen in einem Jeep. Klingt nicht so, als wäre es besonders einfallsreich. Für mich entstand daraus aber das beste „Duffle-Shuffle-Foto“, das ich je gemacht habe.
Mehr über das Abenteuer Koyo Zom
Im Herbst 2019 machten sich Tom Livingstone, Uisdean Hawthorn, John Crook, Will Sim und Ally Swinton auf eine abenteuerliche Reise nach Pakistan. Ihr Ziel: Bislang unbegangene Routen auf der Nordseite des Koyo Zom, 6.877m. Uisdean, John und Will verbrachten schließlich mehrere Tage in einer neuen Route am Nordostgrat – mussten aber aufgrund schlechter Verhältnisse und gesundheitlicher Probleme aufgeben. Tom und Ally versuchten sich auf einer anderen Route in der Nordwestwand.
Diese Jacke war am Koyo Zom dabei:
Kryos Jacket
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Diese Jacke ist das Ergebnis des Feedbacks einiger der weltbesten Alpinisten und langer Entwicklungsarbeit - eine Jacke für die härtesten und anspruchsvollsten Routen an hohen Bergen.
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