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Tom Livingstones Packliste für den Koyo Zom (6.877m)

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Koyo Zom Packliste

Tom Livingstone
Text & Fotos: Tom Livingstone
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Im Herbst 2019 brach Tom Livingstone zusammen mit Uisdean Hawthorn, John Crook, Will Sim und Ally Swinton nach Pakistan auf, um die bisher unbestiegene Nordwand des Koyo Zom zu klettern. Uisdean, John und Will versuchten eine neue Linie am Nordostgrat. Sie mussten aber nach ein paar Tagen wegen der schlechten Schneeverhältnisse und Gesundheitsproblemen umdrehen. Tom und Ally nahmen sich eine andere Linie an der Nordwestwand vor und standen nach fünf Tagen erfolgreich am Gipfel!

Tom verrät uns im folgenden Beitrag, welche Ausrüstung er auf seinem Trip dabeihatte:

Bekleidung

Eclipse Salopette: Damit ist dein ganzer Körper von oben bis unten immer warm eingepackt, besonders rund um die Hüften. Dank des langen Reißverschlusses wird der Toilettengang zum Kinderspiel. 

[Die Eclipse Salopette ist nicht mehr in der aktuellen Kollektion. Vergleichbar ist die Powerstretch Salopette.]

Mountain Equipment Eclipse Hooded Zip-T: Ich habe diesen Longsleeve als Baselayer getragen, um Gewicht zu sparen. Die Ärmel sind sehr lang und mit Daumenschlaufen ausgestattet, wodurch die Hände schön warm bleiben. Die enganliegende Kapuze ist angenehm kuschelig und schützt Kopf, Nacken und die untere Gesichtshälfte.

Transition Jacket: Ich hatte einen Prototyp der Transition Jacket dabei. Sie hat die gleiche Isolation wie das bisherige Modell, ist aber leichter und etwas schmaler geschnitten. Sie ist ein idealer Midlayer fürs Alpinklettern auf 6000 – 7000 Metern und hat mich die ganze Zeit warmgehalten. Und ich war froh, dass ich sie zu Hause waschen konnte: Sie hat ganz schön gestunken!

[Die Transition Jacket ist nicht mehr in der aktuellen Kollektion. Vergleichbar ist die Superflux Jacket.]

Kryos Jacket: Die neue Daunenjacke ist noch wärmer und leichter als die Vorgängermodelle! Sie wiegt weniger als die Vega Jacket (die ich bisher getragen habe) und ist sehr viel wetterbeständiger. Dank einer nahtlosen Lage GORE-TEX INFINIUM™ über den Daunenkammern hält sie Wind ab, der oft durch die Nähte bläst. Das wetterfeste GORE-TEX INFINIUM™ bietet außerdem Schutz vor Spindrifts. Die verbesserte Kammer-Konstruktion hält die Daune genau an den Stellen, wo sie hingehört.

Mountain Equipment Compressor Pant: Die isolierte Überhose mit POLARLOFT® Kunstfaserfüllung sorgt für extra Wärme im Biwak oder beim Klettern. Ich habe sie meist im Nachstieg getragen und war wirklich froh, dass ich sie dabeihatte. Im Schatten war es nämlich ziemlich „frisch“!

Mountain Equipment Tupilak Atmo Jacket & Pants: Bei einem großen, alpinen Projekt braucht man zuverlässigen Wetterschutz, was Hardshells unverzichtbar macht. Die Tupilak Atmo Jacket und Pant kombinieren GORE-TEX PRO an besonders beanspruchten Stellen mit PACLITE® PLUS, das die beiden Modelle leicht und so atmungsaktiv wie möglich macht.

[Tom hatte damals zwei Prototypen Hardshells dabei. Die Tupilak Atmo Jacket und Pant gibt es aktuell nicht in der Kollektion. Alternativ bieten sich die Tupilak Jacket und Tupilak Pant an.]

Mountain Equipment Eclipse Beanie: Eine sehr dünne und schnell trocknende Fleece-Mütze, die den Kopf warmhält.

Mountain Equipment Direkt Glove: Diese “Vorstiegs-Handschuhe” waren perfekt für die technischen Seillängen. Dank Bündchen mit Klettverschluss sitzen sie perfekt unter der Jacke, wodurch die Handgelenke und Hände gut geschützt sind und warm bleiben.

Mountain Equipment Super Couloir Glove: Den Super Couloir Glove hatte ich auf rund 90 % der Route an. Dank GORE-TEX Einsätzen blieben meine Hände trocken, während ich durch das Ziegenleder an der Handfläche einen guten Griff beim Handling der Ausrüstung hatte. Mit einer längeren Stulpe wären sie perfekt.

Mountain Equipment Citadel Mitt: Die Citadel Mitts sind sehr vielseitig. Ich trug sie beim Sichern, beim Biwakieren hielten sie meine Füße warm. Am Tag der Gipfelbesteigung, als es sehr kalt und windig war, zog ich sie sogar über meine Couloir Gloves. Dank Kunstfaserfüllung isolieren sie auch, wenn sie komprimiert sind. Und sie verlieren im Gegensatz zu Daune ihr Füllmaterial nicht, wenn das Außenmaterial einen Riss abbekommen hat.

Schlauchtuch: Das BUFF verhinderte, dass Schnee und Wind über meinen Hals und Nacken nach innen kam.

Expeditionsgepäck

Hardware

Eisgeräte: Von allen Petzl Eisgeräten nutze ich das NOMIC am häufigsten. Ich finde, dass es perfekt für technisches Alpinklettern geeignet ist, und das mache ich am liebsten. Unsere neue Route am Koyo Zom war ziemlich steil und hart. Das NOMIC liegt gut in der Hand und hat einen angenehmen Griff – perfekt für ausdauernde, lange Routen. Es funktioniert aber auch bestens als „All-Mountain“-Gerät, um Haken einzuschlagen oder bei den letzten Schritten zum Gipfel. Zudem hatte ich eine PANNE Schaufel für ein Eisgerät dabei, um kleine Absätze für unser Biwak freizuschlagen.

Steigeisen: Ich freue mich schon drauf, die neuen DARTS zu verwenden, aber auf diesen Trip hatte ich die Vorgänger-Version dabei. Wie das NOMIC nehme ich sie auf den meisten meiner alpinen Routen mit. Ich bin immer angenehm überrascht, dass ich sogar auf den kleinsten Kanten und Schuppen stehen kann. Die neuen Modelle wurden mit praktischen Ergänzungen ausgestattet: Austauschbare Frontzacken und Fronteile sowie Antistollplatten. Das Eis am Koyo Zom war steil und sehr hart. So war ich froh, dass ich Monozacken hatte, die gut in meine Axtplatzierung passten.

Klettergurt: Der SITTA hat alles, was ich brauche. Dank WIREFRAME Technologie und fixierten Beinschlaufen ist er sehr leicht und zudem ziemlich bequem. Die großen, starren Materialschlaufen können je nach Bedarf angepasst werden, zudem hat er zwei Befestigungsmöglichkeiten für Eisschrauben. Einfach, aber aufgeräumt.

Seil: Ally und ich nutzen ein sogenanntes „Single-and-Tag“ System. Das bedeutet, wir kletterten an einem normalen 9 mm Einfachseil, wie dem VOLTA GUIDE, und hatten eine 6 mm Reepschnur (RAD LINE) zum Nachziehen von Material und zum Abseilen dabei. Das Handling am Standplatz mit nur einem Seil ist sehr viel übersichtlicher. Solange man auf scharfe Kanten aufpasst, kann man auch unbesorgt an einem Seil klettern. Wir hatten damit gerechnet, dass wir am Koyo Zom ziemlich schwer klettern müssen und rund eine Woche unterwegs sein werden. Deshalb hatten wir recht schwere Rucksäcke dabei. Wir wollten nicht mit ihnen klettern und haben sie deshalb mit der Reepschnur und der MICRO TRAXION nachgezogen.

Materialseil: Die 6 mm dicke RAD LINE von Petzl hat gut funktioniert. Ich hatte genau dieselbe Reepschnur bereits in Alaska, den Alpen, Patagonien und jetzt in Pakistan dabei. Sie ist immer noch in einem guten Zustand. Wäre sie dünner, wäre das Nachziehen von zwei schweren Rucksäcken kein Spaß. Sie ist superleicht (22 g/m) und hyperstatisch, was es ideal für diesen Einsatz macht.

Rack: Wir nahmen fast ein komplettes „Double-Rack“ an Cams mit, unter anderem BD Ultralights. Zudem hatten wir 1,5 Sets WildCountry Superlight Klemmkeile dabei.

Expressschlingen: Wir hatten sechs Exen von Ally und sechs von meinen langen Schlingen dabei. Ich kombinierte die ANGE L Karabiner mit PUR’ANNEAU Schlingen (60 cm) und habe damit mehr Flexibilität, entweder kurze oder verlängerte Exen zu klippen. Da wir mit einem Einfachseil geklettert sind, hatten wir mehr von den langen Expressschlingen dabei als normalerweise, um den Seilzug so klein wie möglich zu halten.

Schlingen: Schlingen braucht man zum Standplatzbau, als Absicherung an natürlichen Punkten und zum Nachziehen der Rucksäcke von einem zentralen Punkt aus. Wir hatten drei 120 cm lange und zwei 180 cm lange PUR’ANNEAU Schlingen dabei. Sie sind super, weil sie leicht sind und immer noch breit genug, dass sie gut in der Hand liegen und bequem zu klippen sind.

Haken: Wir entschieden uns für eine Auswahl an LIVANOS und V CONIQUE für schmale Risse. Wir brauchten keine größeren Haken, weil wir für größere Risse ja die Keile und Cams dabeihatten. Manchmal ist ein Haken die einzig mögliche Absicherung, deshalb würde ich immer welche mitnehmen. Sie kosten auch nicht viel, falls man mal einen beim Umkehren zurücklassen muss. Ich glaube, wir haben diesmal keinen einzigen Haken an der Route geschlagen!

Extra Karabiner: Einzelne Karabiner kann man immer brauchen, beim Standplatzbau und beim Nachziehen von Rucksäcken. Unsere Auswahl bestand aus einigen ANGE L Karabinern und SPIRIT Schraubern für essenzielle Punkte. Der SPIRIT ist der leichteste Schraubkarabiner von Petzl.

Eisschrauben: Dank einer Auswahl an LASER SPEED LIGHT Eisschrauben konnten wir das erste Eisfeld simultan hochsteigen, Standplätze in gemischtem Gelände einrichten, steiles Eis klettern und Eissanduhren zum Abstieg bauen.

Seilklemme: Wir hatten beide eine MICRO TRAXION dabei. Wir nutzen sie, um die ersten 180 Meter des Eisfelds simultan zu klettern, unsere Rucksäcke effizient nachzuziehen, unsere Schneehängematte zu spannen und über die Gletscher zu gehen. Ich war sehr froh, dass ich für die am Ende der Tour nötige Spaltenbergung das MICRO TRAXION am Gurt hatte!

Sicherungsgerät: Der Reverso-Modus des PETZL REVERSO ermöglicht das Sichern von einem oder zwei Nachsteigern, während du essen, trinken, Fotos machen und die nächste Seillänge auschecken kannst.

Helm: Als er auf den Markt kam, war ich neugierig auf den SIROCCO, weil er der leichteste Helm ist, den ich je gesehen habe. Mittlerweile bin ich Hunderte von Routen und Tausende von Metern mit ihm geklettert, im Sommer wie im Winter. Er schützt den Kopf und ist superkomfortabel.

Sonstiges: Mit einem Abalakov-Haken konnten wir Eissanduhren bauen (wir haben insgesamt über fünf Seillängen abgeseilt). Ein Messer braucht man für die Schnur, und natürlich für den Käse. :-) Fangleinen verhindern, dass du dein Eisgerät verlierst. Diese Fangleinen entwirren sich normalerweise von selbst, wenn sie sich mal verheddert haben.

Biwakausrüstung

Schlafsack: Die extra für uns angefertigte Doppel-Variante des Fireflash war perfekt für uns. Der Schlafsack wiegt rund 1 Kilogramm. Er hat ein vergrößertes Fußteil, sehr viel Daune im oberen Bereich und nur ganz leichtes Material an der Unterseite. Dank der zwei Kopfteile konnten wir die Kapuzen um unsere Köpfe dicht verschließen und so die warme Luft im Inneren behalten. Das System hat uns 1 Kilogramm an Gewicht gespart. Wir hätten sonst zwei Fireflash Schlafsäcke mitgenommen, die jeweils 1 Kilogramm wiegen.

Isomatte: Ich schlafe lieber auf einer aufblasbaren Matte. Ich hatte aber mit felsigen Biwaknächten gerechnet und wollte kein Loch in der Matte riskieren, daher wählte ich für diese Tour eine Schaumstoffmatte. Sie sind leicht, einfach, können an den Standplatz gehängt werden und man kommt in der Früh schneller aus dem Bett! (Denn sie sind nicht sehr gemütlich…)

Zelt: Das BD Firstlight hat, seit ich es 2012 bekommen habe, schon einige miserable Biwaknächte hinter sich gebracht. Es gibt nichts Schöneres, als bei heulendem Sturm ins Zelt zu kriechen. Außerdem ist es dort wärmer und die Ausrüstung bleibt (einigermaßen) trocken und organisiert.

Zusätzliche Ausrüstung

Rucksack: Am Mountain Equipment Tupilak 45+ mag ich besonders, dass er so einfach konstruiert ist und dass ich alles Unnötige abnehmen kann, bis er nur noch ein paar Hundert Gramm wiegt. Er hat einen hohen Tragekomfort, ist ziemlich wetterbeständig und hat es auch überlebt, mehrere hundert Meter an scharfem Granit hochgezogen zu werden.

Bergschuhe: La Sportiva G2 SM Höhenbergstiefel mit zwei Paar Socken von Smartwool.

Kletterschuhe: Ich hatte ein Paar etwas zu große Schuhe dabei, damit ich keine Erfrierungen bekomme und dabei meine Zehen verliere.

Kocher: Der MSR Reactor Stove ist ein effizienter Kocher, mit dem man Schnee sehr schnell schmelzen kann. Ally hatte richtigerweise für einen 1,5 Liter Topf plädiert, was wirklich besser war als die 1-Liter-Variante. Wir hatten einige Gaskartuschen dabei. Allerdings weiß ich nicht mehr genau, wie viele. Ich kann nur sagen, dass es immer besser ist, ein paar Kartuschen extra dabei zu haben. Um die Gaskartuschen warm zu halten, kann man sie in einen mit heißem Wasser gefüllten Beutel der Expeditionsnahrung stellen.

Proviant: Für die ersten Abende hatten Ally und ich je ein FIREPOT oder TRAVELLUNCH Gericht dabei und haben später je eins geteilt. Sie geben ausreichend Energie und sind leicht zu verdauen. Zum Frühstück hatten wir Porridge und zum Mittagessen Riegel, Früchte oder Nüsse.

Stirnlampe mit Reserve Akku: Das ist ein essenzielles Ausrüstungsteil. Wir hatten sogar eine Ersatzlampe dabei, falls wir eine fallen lassen. Ich nutze die REACTIK+ und musste erst im vierten Biwak den Akku wechseln. Mir gefällt außerdem der Look der neuen SWIFT RL mit 900 Lumen!

Sonnenbrille: Die Julbo Shield mit individuellen Gläsern war großartig. Die Gläser reagieren auf unterschiedliches Licht, was sehr angenehm ist. Diese Brille schützt die Augen rundherum, hat ein angenehmes Tragegefühl und kann dank Bändchen nicht herunterfallen.

Sonstiges: Sonnencreme, Löffel, Tape zum Reparieren, Kamera, Toilettenpapier, Suunto Spartan Ultra, 2 Liter MST Dromedary Wasserflasche, Feuerzeuge

 


Mehr über das Koyo Zom Abenteuer 

 

Blogbeitrag "The Great Game"

Koyo Zom - Hinter der Kamera

 

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