R.I.P. Martin Feistl
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Mit großer Anteilnahme geben wir den tragischen Tod von Martin Feistl bekannt. Unser aufrichtiges Beileid gilt seiner Familie und seinen Freunden in dieser schweren Zeit.
Am zurückliegenden Samstag, 18. Mai, ist Martin bei einem Bergunfall ums Leben gekommen. Er kletterte solo an der Südwand der Scharnitzspitze im Wettersteingebirge und stürzte aus bislang unbekannten Gründen ab.
Seit 2018 war Martin ein geschätztes Mitglied des Mountain Equipment Teams. Kennengelernt haben wir ihn während seiner Zeit beim DAV-Expeditionskader (2016 bis 2018). Er war nicht nur äußerst talentiert und engagiert, sondern auch ein einzigartiger Charakter mit unerschütterlicher Ethik. Als Allround-Talent beeindruckte er sowohl am Fels als auch im Eis und machte durch zahlreiche anspruchsvolle Erstbegehungen auf sich aufmerksam.
Die Suche nach dem Abenteuer war ein grundlegender Bestandteil von Martins Kletterphilosophie. Ein entscheidender Moment war für ihn die DAV-Abschlussexpedition mit drei weiteren Kadermitgliedern auf den Shivling im Himalaya. Nach diesem Erlebnis konzentrierte er sich wieder verstärkt auf die Herausforderungen in den Alpen, die direkt vor seiner Haustür lagen. Er legte großen Wert auf einen nachhaltigen Umgang mit der Umwelt. Mit seinem minimalistischen und sauberen Stil war ihm die Ethik des Alpinismus genauso wichtig wie das Ergebnis. Seine Reise nach Grönland im letzten Sommer verkörperte diese Prinzipien; er segelte hin und zurück und unternahm herausragende Besteigungen im Mythic Cirque.
Während wir seinen Verlust betrauern, honorieren wir auch Martin Feistls Beiträge zur Kletterwelt. Wir und seine vielen Freunde werden ihn in den Bergen auf der Suche nach dem Abenteuer, das er so sehr liebte, in Erinnerung behalten.