Martin Feistl | Es gibt zwei Arten von Biwaks...
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Ein ungeplantes Biwak ist für Martin Feistl keine Seltenheit. Hier seine Tipps, welche Isomatte sich am besten eignet, was man an Material mitnehmen sollte und welche Schlafposition vorteilhaft ist, um auch bei einem unkomfortablen Biwak ausreichend Schlaf für die anstehende Tour zu finden.
Es gibt zwei Arten des Biwaks: ein geplantes oder ungeplantes. Je nach körperlicher Anstrengung davor äußern sich diese beiden Formen in der Regel durch Schlaf oder ein wie in Trance Herumsitzen und im besten Fall die Sterne leuchten sehen. Im schlimmsten Fall muss man die Sterne durch Schneeflocken und Spindrifts ersetzen.
Tipp 1: Wenn ihr wirklich in allen Biwak-Situationen bequem schlafen wollt: Seit Rückenschläfer oder werdet einer!
Tipp 2: Wenn ihr – wie ich – trotz jahrelanger Übung nicht auf dem Rücken schlafen könnt, verwendet so oft wie möglich eine aufblasbare Matte anstelle einer dünnen faltbaren Schaumstoffmatte. Sonst könnt ihr spätestens nach zwei Nächten vor Schulterschmerzen nicht mehr aufrecht stehen.
Martin und Amelie Kühne in "Säkularis" (400m, M8, WI3, R), Großglockner. Foto: Silvan Metz.
Tipp 3: Es gibt nur eines, das mehr Schmerzen und weniger Schlaf verursacht als eine Schaumstoffmatte: eine aufblasbare Matte mit Loch. Nehmt also ein Reparaturset mit und verzichtet auf die aufblasbare Matte, sobald ihr euch auf Granit oder anderem scharfen Untergrund befindet. Sonst werdet ihr nicht die Ersten sein, die die Nacht auf einer völlig platten Luftmatte auf dem Peuterey Integral verbringen werdet. Das bedeutet: Nehmt auf Schnee, Eis oder Gras immer eine aufblasbare Matte mit, wenn ihr gut schlafen wollt, aber wägt die Risiken ab.
Tipp 4: Was ist euch wichtiger? Gewicht oder Packmaß? Die aufblasbaren Matten, haben gegenüber den Schaumstoffmatten einen großen Vorteil: Sie lassen sich sehr klein verpacken. So klein, dass wir selbst bei schwierigen und steilen Routen inzwischen oft eine aufblasbare Matte mitnehmen und mit einem etwas schwereren Rucksack klettern, anstatt eine leichte, aber riesige Schaumstoffmatte am Rucksack hängen zu haben, die nach dem nächsten Kamin total zerfleddert ist.
Martin und Amelie Kühne in Ratti Vitali, Aiguille Noire De Peuterey. Foto: Silvan Metz.
Tipp 5: Wenn ihr eine Schaumstoffmatte verwenden müsst, kürzt sie! Meistens sind die Matten viel länger als euer Körper, ihr brauchst diese Länge nicht, aber am Rucksack stört sie. Ihr könnt die Füße auf die Seile und den Kopf auf den Rucksack legen, bei mir reicht so meist eine halbe Matte.
Martin in "Säkularis" (400m, M8, WI3, R), Großglockner. Foto: Silvan Metz.