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ALPINCAMP 2022: Steile Wände und tiefe Schluchten

Text: Silvan Metz/ Fotos: Susanne Süßmeier & Silvan Metz

Zum dritten Mal veranstalteten Mountain Equipment und Petzl das ALPINCAMP für Händler. Vom 24.- 27.04. war der Alpen Caravan Park Achensee in Achenkirch, Ausgangspunkt für die sportlichen Events, Workshops und Vorträge. Bei wechselhaftem Wetter konnten die 15 Teilnehmer neue Produkte ausprobieren und auf ihre Funktionalität testen. Mountain Equipment Pro Team Mitglied Silvan Metz berichtet für uns.

„Hier vorne seht ihr das Karwendel. Naja, zumindest könntet ihr das Karwendel sehen, wenn das Wetter passen würde...“ Die Ansagen auf der kurzen Sightseeing-Tour könnten auch den Everest an den Sylvensteinstausee herbeireden, überprüfen könnte es heute niemand: Dichte Regenschleier und dunkelgraue Wolken versperren die Sicht. Aber was heißt überhaupt Sightseeing-Tour? Gemeint ist der PKW-Shuttle auf den letzten Metern von Holzkirchen an den Achensee. Bis hierher sind die Teilnehmer*innen des Mountain Equipment & Petzl Alpincamps klimafreundlich mit der Bahn angereist. Das diesjährige Händlerevent wurde exklusiv für das norddeutsche Unternehmen Unterwegs ausgerichtet, dementsprechend lang war die Anreise – zum Beispiel aus Flensburg! Endlich in den Bergen angekommen, kann der Wetterbericht der guten Laune nichts mehr anhaben.

Zeltstadt Alpincamp

Am Achensee wartet bereits die Zeltstadt. Jeder bekommt ein eigenes Zelt und natürlich genug Ausrüstung für die kalten Nächte und das Programm der nächsten Tage: Schlafsäcke und Aerostat Matten, Baltoro Daunenjacken, Orcus und Wallpack Rucksäcke und, ganz wichtig, Gore-Tex Regenhosen und Jacken. Von Petzl gibt es Klettersteigsets, Gurte, Helme und Abseilgeräte.

Sonnenschein im Inntal

Für den ersten Tag steht ein Klettersteig auf dem Menü. Am Morgen suchen wir ein Schönwetterfenster und landen, wenig überraschend, im Inntal. Das dortige Klima ist bekanntlich oft Retter in der Not. Die Wahl fällt auf den Reintalersee Klettersteig, der mit C/D bewertet sicher keine Einsteigertour ist... und so gehen am Einstieg respektvolle Blicke nach oben in die senkrechte Wand. Doch mit tatkräftiger Unterstützung der Bergführer*innen werden alle schwierigen Stellen bewältigt. Am Ausstieg herrscht erschöpfte Feierlaune: Schwielen an den Händen, ausgelaugte Oberarme, aber Freude und Stolz über das Geleistete.

Klettersteig Alpincamp 2022

Winter in der Schlucht

Auf Regen folgt Sonnenschein, aber leider auch umgekehrt. Der zweite Morgen begrüßt uns mit trüben Wolken und der Aussicht auf Regen. Kein Problem, dann machen wir heute Canyoning – da wird man sowieso nass!

Bevor wir starten, üben wir gemeinsam in einem Klettergarten den sicheren Umgang mit den Abseilgeräten. Am Einstieg der Schlucht - sogar in Sichtweite unseres Campingplatzes - präsentiert sich der Bach noch als grünes Wunderland, doch schon nach wenigen hundert Metern gelangen wir an die Eintrittspforte: Ein erster, ca. 10 Meter hoher Abseiler als Appetithäppchen. Es folgen noch weitere spannende Passagen, doch die eigentliche Herausforderung kommt von oben. Der Himmel öffnet seine Schleusen: Regen, Schnee und Wind fallen über uns her. Die Ausrüstung muss sich also in einer Situation beweisen, für die sie entwickelt wurden – denn Nieselregen in der Fußgängerzone steht in keiner Produktbeschreibung!

Canyoning Produkttest

Trotz der Kälte halten die hartgesottenen Teilnehmer*innen die Laune hoch, wir machen weiter. Und werden dafür belohnt. Der Abschluss der Tour ist eine 50 Meter hohe Abseilstelle durch einen senkrechten Wasserfall. Das Wasser prasselt auf die Kapuzen, während der Blick an den frei baumelnden Füßen vorbei tief nach unten in die Gischt reicht. „Da war mir auch gar nicht mehr kalt, das hat sich echt gelohnt!“, resümiert ein Teilnehmer. Vom Fuß des Wasserfalls ist es zum Glück nur ein Katzensprung zu den warmen Duschen.

Canyoning Abseilen

Hintergrundwissen und Workshops

Es braucht keine Erwähnung, dass bei diesem Programm alle ihren Bewegungsdrang stillen konnten. Ideale Voraussetzung für die Vorträge an den Abenden. Mountain Equipment startete mit viel Hintergrundwissen für die Verkäufer. Da die Produktqualität sich tagsüber völlig wortlos selbst erklären konnte ging es stattdessen um die Prozessqualität: Wie gut werden diese Produkte denn produziert? Von der Fair Wear Foundation über den Down Codex®, Down Cycle® und PFC-freie Materialien bis hin zum CO2-Fußabdruck von Mountain Equipment gab es jede Menge wertvolle Details. Abgerundet wurde der Vortrag von einem Workshop, bei dem die Verkäufer*innen zwei fiktive Kunden mit unterschiedlichen Anforderungen perfekt ausstatten durften.

Am anderen Abend erklärte Petzl etwas zu neuen Standards bei der Messung von der Leuchtkraft von Stirnlampen.

Vortrag Alpincamp

So viel spannender Input strengt natürlich ordentlich an. Doch zum Glück bietet die klimafreundliche Bahnfahrt auf der Rückreise noch genug Gelegenheit zum Ausruhen!

 

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