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  • Josef Vögele

    Skitourenausflug Türkei

    Kackar und Van-See

    Foto von Josef Vögele

Text von Josef Vögele

„Skitourengehen und Skifahren in der Türkei? Das geht?“ So oder so ähnlich waren die meisten Reaktionen, wenn man gefragt wurde, was man über Ostern macht. Eine Woche später bewiesen bester Schnee und weite einsame Berglandschaften, dass es nicht nur geht, sondern dass es sogar sehr gut geht.

Die Reise

Ausgangspunkt unserer kleinen Skitourenreise ist die Stadt Erzurum im Osten der Türkei. Für mehr Platz im Auto wird hier noch kurzerhand ein Dachträger aus Holzlatten gebastelt und schon kann es losgehen. Nach den Vorbereitungen für die Fahrt geht es im dichten Schneetreiben an den Van See. Angekommen in Van findet sich recht schnell eine kleine, aber feine Unterkunft mit bestem Seeblick. Nach einer Stärkung mit Pide, Kebab, Lahmacun und Ayran kann auch schon die Tourenplanung für die nächsten Tage beginnen. Bei unseren Skitouren in der Region um den Van-See wechseln sich steile Pulverschneerinnen mit traumhaften, weiten Firnabfahrten in genialem Ambiente ab.

  • Der Gipfel des Karatas Tepesi. Foto von Josef Vögele.

Neben bekannteren Bergen wie dem Mt. Artos oder dem Süphan Dağı geht es auch auf einen kleinen unbekannten Gipfel, dem Karatas Tepesi. Dieser bietet eine geniale 300 Hm lange Steilrinne, welche bis zum Gipfel reicht. Am Süphan Dağı treffen wir das einzige Mal in zwei Wochen eine andere Gruppe Skitourengeher. Eine geführte Gruppe aus Frankreich – Bonjour!

  • Die Gipfelrinne des Karatas Tepesi. Foto von Josef Vögele.

Nach drei genialen Touren, viel Kebab, Lahmacun und Pide geht es für unsere kleine Reisegruppe weiter ins Kackargebirge. Vor dem nächsten Skiabenteuer steht aber noch ein Tag voller Erholung, Tee trinken und Tourenplanung an. Von Olgunlar aus starten wir mit schwerem Gepäck in den Kaçkar Nationalpark. Unser Plan ist es hier die nächsten 3 Tage zu biwakieren. Anfangs sind noch ein paar alte Skispuren erkennbar, diese verlaufen sich jedoch am Anfang des Nationalparks und es zeigen sich endlose unverspurte Hänge. Am Fuße des Kaçkar Dağı errichten wir unseren Biwakplatz und starten gleich zu einer ersten Erkundungstour in Richtung Soganli Dağı.

Diese Tour lässt bereits erste Eindrücke zu und offenbart die schier endlosen Möglichkeiten, welche der Nationalpark bietet.

  • Eine der zahlreichen Rinnen im Kackar Nationalpark. Foto von Franz Vögele.

Während in der ersten Nacht draußen der Sturm tobt, kreisen im Zelt die Gedanken: „Hoffentlich stehen meine Ski morgen noch da und liegen nicht 300m weiter unten im Talkessel“ oder „Meine Skischuhe werden glaub grade mit Schnee aufgefüllt“. Im neuen Schlafsack liegt es sich aber viel zu bequem, um bei diesem Sturm rauszugehen und das Problem der Ungewissheit wird kurzerhand auf den nächsten Morgen verschoben – wird schon noch alles da sein!

Foto rechts: Am Biwakplatz. Foto von Franz Vögele.

Am nächsten Morgen die Erleichterung. Die Ski stehen noch und im Schuh ist nur ein wenig trockener Schnee, der schnell rausgeklopft ist. Nach einem kurzen Frühstück geht es los zum Kaçkar Dağı. Dieser ist mit 3.937 m der höchste Berg der Region. Vom Gipfel kann man schon wieder nur über die Landschaft dieses Landes staunen. In einer Richtung kann man bereits das schwarze Meer sehen und in der anderen Richtung eine endlose Weite an schneebedeckten Bergen.

  • Start in Richtung Kackar Dagi. Foto von Josef Vögele.

Am dritten Tag werden nochmal ordentlich Höhenmeter gespult, um möglichst viele der unverspurten Firnhänge und rinnen mitzunehmen. Am Gipfel des Ulker Tepe entdecken wir schon wieder genug mögliche Touren, um mehrere Wochen zu füllen. Blöd nur, dass das Essen bereits aufgebraucht ist! Nach vielen genussreichen Rinnen erreichen wir mittags unseren Biwakplatz. Mit schwerem Herzen und schweren Beinen bauen wir am Nachmittag unseren Biwakplatz ab und fahren zurück nach Olgunlar.

  • Windgeschützter Koch- und Essplatz am Biwakplatz. Foto von Franz Vögele.

In Yaylalar werden wir nochmals zum Tee trinken und Abend essen eingeladen. Vielleicht hat man uns auch einfach unseren Hunger angesehen, zumal es eine doppelte Portion Nachtisch gibt. Nach einem weiteren Tag voller Erholung, Tee trinken und Sightseeing auf der Rückreise vom Kackargebirge kommen wir wieder in Erzurum an. In einem Kletter- und Sportgeschäft lernen wir zufällig den Inhaber und lokalen Bergführer Yildrim kennen. Bei einem gemeinsamen Kaffee wird gleich noch der Plan für unseren letzten Tag in der Türkei geschmiedet – Variantenfahren mit den Locals Yildrim, Selam und Gülşah, im Skigebiet Palandöken.

Ein wirklich gebührender Abschluss für unseren Skitourentrip in die Türkei!

  • Dachträger aus Holzlatten. Foto von Franz Vögele.

Empfohlene Ausrüstung

  • PLASMA 10D Außenmaterial: unglaublich leicht, besonders atmungsaktiv, PFC-freie DWR

    Fireflash

    Regulärer Preis From €799,90
    Durchgehend 3-Lagen GORE-TEX PRO 80D

    Tupilak Jacket

    Regulärer Preis €649,90
  • PACT™ 300 & 100 R² Gewebe: robust, leicht und wasserabweisend

    Tupilak 37+

    Regulärer Preis €269,90
    • +1
    234g (Größe L) Gänsedaune 90/10 mit mind. 800 cuin Fillpower

    Kryos Jacket

    Regulärer Preis €649,90

Testbericht Fireflash

Für unser Biwak im Kackar Nationalpark hatte ich das erste Mal den Fireflash Schlafsack dabei. Vor allem das geringe Packmaß und Gewicht bei guter Wärmeleistung hat mich dabei voll überzeugt. Bei Temperaturen von ungefähr -10°C war es im Schlafsack sehr warm und die Daunenjacke kam nur als Kissenersatz zum Einsatz. Für Personen >185cm kann ich die Long Version empfehlen. Bei mir passten so noch gut meine Innenschuhe und Trinkflaschen mit in den Schlafsack. Mit warmen Füßen und Getränken beginnt der Morgen einfach besser als mit kalten!

Über Josef

Josef „Josi“ Vögele ist Teil des DAV Expedkaders der Männer 2023-2025.

Aufgewachsen ist er in Garmisch-Partenkirchen. Das Klettern lernte Josi bereits in seiner Kindheit im Oberreintal. Die zahlreichen Höhenmeter, die er dabei auf dem Weg zur Oberreintalhütte zurückgelegt hat, bilden heute das Fundament für seine Geschwindigkeit in den Bergen.

Neben Kletterer und Alpinist ist Josi auch Maschinenbauingenieur.

Foto von Philipp Abels

Daunen-Nachverfolgung

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