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  • Kaufberatung Handschuhe

    Im Team von Mountain Equipment gibt es viele Kletterer und Bergsteiger – und alle sind verrückt nach Handschuhen. Ein Grund dafür ist die Bedeutung, die ein Handschuh für eine gelungene Tour hat. Eiskalte Hände kann man in den Bergen nicht gebrauchen. Umso wichtiger ist es, sich Zeit für die Auswahl des richtigen Handschuhs zu nehmen.

    Ben Nevis, Lochaber

Jeder hat seinen Stil

Ob beim Klettern, beim Bergsteigen oder auf Skitour: Für jede Aktivität in den Bergen benötigt ein Handschuh unterschiedliche Eigenschaften. Das richtige Griffgefühl ist wichtig für Kletterer, ein Bergsteiger will einen Handschuh für eine Vielzahl von Einsätzen und auf Skitour ist die Atmungsaktivität des Materials entscheidend. Der Verschluss am Handgelenk und die Stulpe sind auch bei jedem Handschuh anders.

Willst du den Handschuh unter oder über der Jacke tragen oder brauchst du eine besonders lange Stulpe? Das sind ganz persönliche Vorlieben. Bevorzugst du Finderhandschuhe oder Fäustlinge? Fingerhandschuhe sind etwas flexibler, dafür sind Fäustlinge wärmer. Kleine Details können entscheidend sein, wie z.B. die Schlaufen, an denen die Handschuhe mit einem Karabiner am Klettergurt befestigt werden.

  • Ben Nevis, Lochaber. Foto von Hamish Frost

Wärmer ist nicht immer besser

Wo gehst du hin? Was hast du vor? Wie warm müssen die Handschuhe sein? Natürlich sind dicke Handschuhe meist wärmer als dünne. Fausthandschuhe sind immer wärmer. Aber auch wenn es kalt ist, sind leichte Handschuhe bei intensiver Bewegung meist ausreichend. Wenn du zu kalten Fingern neigst, bei moderater Bewegung oder großer Kälte darf der Handschuh natürlich dicker sein. Das Ziel ist, die richtige Wohlfühltemperatur für deine Hände zu erreichen ohne zu überhitzen. Schweißnasse Hände sind unangenehm und feuchte Handschuhe isolieren nicht mehr so gut. Die Kombination aus einem dünnen und einem dickeren Paar ist bei vielen Touren der Schlüssel zum Erfolg.

Muss es wasserdicht sein?

Handschuhe mit einer Membran von GORE-TEX oder DRILITE® sind wasserdicht. In kalter und nasser Umgebung ist das ganz entscheidend, auch wenn das Material etwas weniger atmungsaktiv ist und länger zum Trocknen braucht, wenn es von innen nass wird. Dies lässt sich nicht immer vermeiden, wenn man den Handschuh mit bereits nassen Händen anzieht oder Schnee und Wasser von oben in die Stulpe eindringen.

Handschuhe ohne Membran werden schneller feucht, trocknen dafür etwas schneller. In trocken-kalten Bedingungen haben sie gegenüber den wasserdichten Modellen klare Vorteile.

Foto von Hamish Frost
  • Ben Nevis, Lochaber. Foto von Hamish Frost.

Handschuh Features

Je nachdem, was du in den Bergen vorhast - lange Bergtouren, Klettern oder Skifahren - deine Handschuhe sollten dafür gemacht sein! Wir zeigen dir die wichtigesten Features eines Handschuhes.

  • Außenmaterial

    Das Außenmaterial soll das Wetter auf Abstand halten und möglichst robust sein, um der Beanspruchung Stand zu halten. Wir verwenden eine Vielzahl unterschiedlicher Außenmaterialien: vom leichten, winddichten und wasserabweisenden DRILITE® Loft bis zum äußerst robusten, atmungsaktiven EXOLITE Softshell und abriebfesten Nylon-Varianten.

  • Futter & Füllung

    Jeder Futterstoff wird für jeden Handschuh individuell ausgesucht. Hochfloriges Futter trocknet schnell und man kann auch mit nassen Händen hineinschlüpfen. Micro-Fleece bietet bessere Griffeigenschaften. Highloft-Fleece wärmt, ohne dick aufzutragen. Angerautes Tricot-Material unterstützt das Griffgefühl in dünnen Handschuhen. Unsere wärmsten Modelle und die Fäustlinge haben eine Synthetikfüllung aus POLARLOFT® oder PrimaLoft®. Beste 800er Gänsedaune kommt in den Redline Mitts zum Einsatz.

  • Leder

    Leder ist besonders robust und dabei weich, wetterfest und bietet ein tolles Griffgefühl. Für jeden Handschuh und jedes Einsatzgebiet wählen wir aus verschiedenen Lederarten. Pittards® Armor-Tan® Ziegenleder für maximales Griffgefühl ist erstaunlich belastbar, Pittards® Oiltac bietet maximalem Grip. Wasserfestes Ziegenleder eignet sich für den Ganzjahreseinsatz. Ziegenleder ist dünner als andere Lederarten, hat damit mehr Griffgefühl und ist trotzdem extrem robust.

  • Bündchen & Stulpen

    Einige Handschuhe haben flache, kurze Bündchen, andere haben lange, weite Stulpen. Für welches Design du dich entscheidest, ist Geschmackssache. Handschuhe mit weiteren Stulpen lassen sich einfach an- und ausziehen, zudem lassen sie sich zum Schutz gegen Schnee von oben (beim Klettern) über den Jackenärmel ziehen. Natürlich sind sie auch etwas schwerer und dicker als Handschuhe mit schmaleren Bündchen.

  • Nasenzonen

    Um eine laufende Nase am Handschuh abzuwischen, kann man ganz unterschiedliche Materialien verwenden. Die meisten halten nicht sehr lange. Wir verwenden Wildleder für unsere “Nasenzonen”. Es ist besonders weich, komfortabel und hält einiges aus.

  • Karabinerschlaufen

    Die roten oder blauen Schlaufen an einigen unserer Handschuhe sind zum Aufhängen gedacht. In aufrechter Position kann man sie an einem Karabiner und dann am Gurt befestigen, ohne dass Regen oder Schnee von oben eindringen können. Manche Kletterer stecken sich ihre Handschuhe lieber unter die Jacke, manche finden die Karabineraufhängung praktischer.

  • Bla Bheinn, Isle of Skye. Foto von Hamish Frost.

Das perfekte Handschuhsystem

Bei anspruchsvollen Verhältnissen kann kein Handschuh den ganzen Tag volle Leistung bringen. Denk daran, welche Handschuhe du an einem typischen Tourentag verwendest: Für den schweißtreibenden Zustieg brauchst du dünne Handschuhe. Wenn es kälter wird, freust du dich über deine dickeren Handschuhe aus dem Rucksack. Bei Regen werden diese Handschuhe vielleicht nass – dann wäre es super, wenn du Ersatzhandschuhe dabeihast. Wenn du harte Routen kletterst, brauchst du Handschuhe mit optimalem Griffgefühl; nach dem Klettern sind Fäustlinge die beste Wahl – sie haben zwar weniger Griffgefühl, sind dafür aber deutlich wärmer.

An einem solchen Klettertag hast du somit im Idealfall fünf Paar Handschuhe benutzt. Uns ist bewusst, dass man in der Regel nicht so viele Handschuhe auf Tour mitnimmt. Wir wollen damit klarmachen: Man kann nie genug Handschuhe haben. Und ein einziges Paar ist meist zu wenig. Welche und wie viele du brauchst, hängt von dir, der geplanten Aktivität und dem Wetter ab.

Ein gutes Handschuhsortiment kann der Schlüssel zu einem erfolgreichen Tourentag sein. Manche Leute tragen dünne Handschuhe unter dicken Finger- oder Fausthandschuhen; andere ziehen beim Sichern Überhandschuhe an oder stecken sich Wärmepads in die Handschuhe. Wieder andere bleiben bei einem Paar Handschuhen, bis sie von Wind und Wetter gezwungen werden, ein anderes Paar anzuziehen. Du musst ausprobieren, was für dich am besten passt. Wir können dir nicht DAS perfekte System empfehlen. Aus unserer Sicht ist es wichtig, Handschuhe zu wechseln, bevor du dazu gezwungen wirst. Daher solltest du lieber ein Paar zu viel, als ein Paar zu wenig dabei haben.

Dave MacLeod's Empfehlung für Winterhandschuhe

Dave MacLeod erklärt uns sein Handschuhsystem und präsentiert seine drei Lieblings-Handschuhe zum Eisklettern.

Lochaber, Schottland

Die besten Handschuhe für...

  • Wandern & Trekking

    Wenn du nicht gerade beim Höhenbergsteigen bist, reicht zum Wandern in der Regel ein Paar Handschuhe. Wer viel im I/IIer Gelände unterwegs ist, wo man auch mal eine Hand am Fels braucht, nimmt am besten Handschuhe mit robuster Handinnenfläche aus Leder.

  • Skitour

    Dünne, windabweisende Softshellhandschuhe sind perfekt für Skitouren. Wenn es aber einmal richtig kalt wird, brauchst du dickere Modelle. Auch wenn sie oft die meiste Zeit der Tour im Rucksack bleiben, sind sie in der kalten Jahreszeit ein wichtiges Backup.

  • Winterbergsteigen

    Im Winter hast du am besten zwei bis drei Paar Handschuhe dabei: An milden Tagen oder wenn du ordentlich ins Schwitzen kommst, nimmst du dünnere Modelle. Bei leichtem Regen oder Schneefall greifst du besser zu einem dickeren, robusteren Handschuhe. Als Backup empfehlen wir leichte Fäustlinge.

  • Expedition

    Es ist schwierig eine Handschuh-Empfehlung für jede Art von Expedition zu geben. Als Grundregel gilt: Je höher der Berg, desto dickere Handschuhe brauchst du. Aber kaum eine Expedition bewegt sich nur in eiskalten Gebieten – am besten du hast ein Sortiment an verschieden dicken Handschuhen dabei, von sehr leichten bis zu unseren dicksten Fäustlingen. Wichtig ist auch, dass du die Handschuhe vor der Expedition ausgiebig Probe trägst - sie müssen dir passen und du musst dich darin wohlfühlen.

  • Amelie Kühne on ‘Säkularis’, Großglockner.

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