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Jubiläumsgrat Speedbegehung in 1:56h

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  • Robert Grasegger
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Robert Grasegger
Text & Fotos: Robert Grasegger
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Bei Garmisch-Partenkirchen zu leben, am Fuß der Zugspitze und des heimischen Wettersteins, hat viele Vorteile für Bergsportler. Unter anderem den, dass man herrliche Grate wie den Jubiläumsgrat blitzschnell erreichen und als Trainingsgelände nutzen kann.

Der Jubiläumsgrat ist wohl der bekannteste Grat der deutschen Alpen und bei Föhnwetterlage schon aus 100 km Entfernung sichtbar. Auf dem Grat, der sich auf ca. 2700m Höhe vom Zuspitzgipfel bis zum Gipfel der Alpspitze erstreckt, überwindet man weitere Gipfel wie die innere, mittlere und äußere Höllentalspitze und der Vollkarspitze. Der Grat bietet ein abwechslungsreiches Trialrunning Gelände, ausgesetzte Kletterei sowie auch einige Klettersteigpassagen, mit Schwierigkeiten bis D/3- ein perfektes Trainingsgelände für mich.

Auf der Heimfahrt von einem 24 Stunden Arbeitstag in München habe ich ständig den Grat im Blick. Der Wetterbericht ist nicht allzu beständig und ich starte gegen 10:00 Uhr mit der Bahn auf die Zugspitze. Dort herrscht Hochbetrieb und ich muss mich erstmal auf den Zugspitzgipfel durchwühlen. Geschafft. Der Gipfel ist der Startpunkt für den Jubiläumsgrat und glücklicherweise sind dort deutlich weniger Leute als auf der Zugspitz-Plattform.

Der Grat ist am Anfang eher ein Wanderweg, bevor es ausgesetzt wird. Dann heißt es vollgas auf den flachen Passagen und Kräfte einteilen auf den Anstiegen. Zunächst geht es in leichter Kletterei gleichmäßig auf und ab, bevor der erste große Anstieg auf die Innere Höllentalspitze kommt. Auf der Inneren Höllentalspitze sehe ich schon die Biwakschachtel, die ich unter einer Stunde erreichen sollte, um mein Ziel unter zwei Stunden zu schaffen. Es folgt noch der Anstieg auf die mittlere Höllentalspitze und schon bin ich bei der Biwakschachtel.

Ich liege gut in der Zeit und so heißt es dran bleiben, fokussiert bleiben und zügig weiter laufen. Nach der hinteren Höllentalspitze und der Vollkarspitze bleiben nur noch die Griesskarscharte und der Weg auf die Alpspitze. Der zieht sich nochmal in die Länge und ist für mich das härteste an diesem Tag. Das Gipfelkreuz ständig im Blick, aber wirklich näher komme ich nur mühsam. Auf die Zähne beißen und nochmal Gas geben für den Endspurt ist das einzige was hilft!

Obwohl ich normalerweise nicht gerne Bestzeiten versuche oder auf Teufel komm raus Zeiten erreichen will, schaue ich am Gipfel der Alpspitze gerne auf die Uhr. 1:56h. Aber die Zeit bleibt eigentlich Nebensache, weil der Lauf über den Jubigrat einfach nur Spaß gemacht hat. Kurz durchschnaufen am Gipfel und genießen, bevor es über die Ferrata wieder in Richtung Garmisch geht. Eine schnelle Trainingsrunde, bei der ich wieder im Tal bin, bevor die Gewitterwolken kommen.

Ein super Tag zu Hause. Nach meinen Recherchen gab es bisher wohl auch noch keine Zeit unter 1:58h. Und so freue ich mich umso mehr darüber, dass meine Trainingsrunde so gut gelaufen ist.

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