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DWR-Imprägnierungen | Eine Technologie im Wandel

  • Knowhow

Eine DWR-Imprägnierung ist eine Behandlung des Materials, durch die Wasser am Außenstoff abperlt. DWR steht für ‚durable water repellence‘ oder ‚dauerhafte Wasserabweisung‘. Wie funktioniert das, sind DWRs wirklich so dauerhaft und warum ist die Technologie im Wandel?

Eine DWR ist eine chemische Ausrüstung, eine extrem dünne Schicht, die das Außenmaterial bedeckt. Sie hat keinen Einfluss auf das Gewicht oder das Aussehen des Materials. Auf den ersten Blick lässt sich nicht erkennen, ob ein Kleidungsstück eine wasserabweisende Ausrüstung besitzt. Wenn die DWR aber mit Flüssigkeit in Kontakt kommt, zeigt sie, was sie kann: Sie sorgt dafür, dass Flüssigkeiten oder sogar Öle abperlen. Jedes Vollsaugen mit irgendeiner Flüssigkeit kann die Funktion der Bekleidung beeinträchtigen. Sie wird schwerer, verliert an Atmungsaktivität und fühlt sich kalt an. Die DWR-Imprägnierungen sind also wichtig für die Leistungsfähigkeit funktioneller Außenbekleidung.

Ob eine Oberfläche wasserabweisend ist, hängt von ihren chemischen Eigenschaften (ihren Bestandteilen) und physikalischen Eigenschaften (der Oberflächenbeschaffenheit) ab. Die chemischen Bestandteile bestimmen, ob etwas hydrophil (wasseranziehend) oder hydrophob (wasserabweisend) ist. Die Beschaffenheit der Oberfläche wirkt wie ein Verstärker, der die hydrophilen oder hydrophoben Eigenschaften intensiviert. Die Kombination aus diesen beiden Charakteristika wird als Wasseraufnahmefähigkeit eines Materials bezeichnet und spielt eine wichtige Rolle bei der Optimierung der Funktion jeder DWR. Im Idealfall wird eine effektive DWR mit einer stark wasserabweisenden chemischen Zusammensetzung auf ein Material aufgebracht, an dem durch seine Oberfläche bereits Wasser abperlt.

Die Herausforderung ist nicht nur die wasserabweisende Wirkung der Imprägnierung. Sie sollte auch einfach aufzutragen und langlebig sein, damit sie dem Nutzer etwas bringt. Und sie darf nicht zu teuer sein. Auch die Umweltverträglichkeit ist ein wichtiger Punkt, der in den vergangenen Jahren vermehrt diskutiert wurde.

Es gibt verschiedene chemische Verbindungen mit guten wasserabweisenden Eigenschaften aufgrund einer geringen Oberflächenenergie. An solchen Oberflächen perlen Flüssigkeiten (wie Regenwasser) einfach ab. Die chemischen Zusammensetzungen mit der geringsten Oberflächenenergie und somit mit den besten wasserabweisenden Eigenschaften sind solche mit Fluoratomen. Im Laufe der Zeit wurden verschiedene Moleküle entwickelt, die aus einer Kohlenstoffkette mit Fluoratomen bestehen. Eine Nummer gibt dabei die Länge des Moleküls an. C8 besitzt zum Beispiel acht Kohlenstoffatome. Diese C8-Moleküle sind in den vergangenen Jahren mehr und mehr in Verruf geraten, weil sie sehr beständig sind, sich kaum in der Umwelt abbauen und sich in Organismen anreichern können.

Infolge ihrer umweltbelastenden und giftigen Eigenschaften sind C8-Chemikalien verboten und werden in keinem unserer Produkte verwendet. Wir und viele andere Hersteller benutzen jedoch immer noch C6-Fluorkohlenstoffverbindungen. Aber auch diese Chemikalien werden kritisch beäugt. Wir wollen dort, wo es möglich ist, Produkt für Produkt ihre Verwendung einstellen. Doch, warum nutzen wir überhaupt chemische Ausrüstungen auf Fluorkohlenstoffbasis?

Wir setzen Imprägnierungen mit Fluorkohlenstoffen dort ein, wo sie unserer Meinung nach einen Nettonutzen bieten und wo wir eine klare Funktion erzielen, die von Alternativlösungen noch nicht erreicht wird. Sie sind nach wie vor die wirksamsten und langlebigsten DWR-Imprägnierungen und besitzen zudem die einzigartige Fähigkeit, Öle abzustoßen. Diese Eigenschaften tragen dazu bei, dass die Produkte, in denen sie eingesetzt werden, länger funktionsfähig bleiben. Bei Bekleidung mit Membran bedeutet das, dass ihre atmungsaktive und wasserdichte Funktion erhalten bleibt. Zudem müssen sie deutlich weniger gewaschen und imprägniert werden. Beides erfordert über die gesamte Lebensdauer eines Produkts enorme Mengen an Wasser und Energie.

Von einem nachhaltigen Standpunkt betrachtet, handelt es sich um einen Balanceakt zwischen Chemie, Energie- und Wasserverbrauch, Lebensdauer des Kleidungsstücks und natürlich unseren Erwartungen, wie ein Kleidungsstück funktionieren kann und soll. Die unangenehme Wahrheit ist, dass es bis heute noch keine wirkliche Lösung gibt. Vorerst werden wir den Einsatz von Chemikalien auf der Basis von Fluorkohlenwasserstoffen weiter reduzieren. Sie werden aber Teil unserer Kollektion bleiben, während wir und unsere Partner versuchen, wirksame Alternativen zu finden.

 

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